Name: Coburg
Betriebstellenart: Bahnhof
RL100-Kürzel: NC
Kategorie: 4
Bundesland: Bayern
Aufgabenträger: BEG
Bahndirektion: Nürnberg
Eröffnung: 01.11.1858
Auflösung: -
Strecke(n): 5120 Tiefenlauter (DB-Grenze)-Lichtenfels (km 130,11)
5121 Coburg-Lauscha (km -0,35)
5122 Coburg-Bad Rodach(km -0,35)
6311 Eisenach-Lichtenfels (km 130,11)
Koordinaten: N 50°15'46.79", E 10°57'28.66"

Der Bahnhof entstand 1858 mit dem Bau der Werratalbahn und der Strecke nach Sonneberg unter der Regie der neu gegründeten Werra-Eisenbahn-Gesellschaft. Mit der Inbetriebnahme des Streckenabschnitt der Werrabahn zwischen Coburg und Lichtenfels wurde er zur Wechselstation zwischen der privaten Werra-Eisenbahn-Gesellschaft und der Königlich Bayerischen Staatsbahn. Am 01.10.1895 wechselten die Strecken den Besitzer und gehörten seither dem Staat Preußen. Zeitgleich wurde die Betriebsführung der späteren Reichsbahndirektion Erfurt unterstellt. Damals gehörte das Coburger Land noch zum Doppelherzogtum Sachsen-Coburg und Gotha. Erst am 01.07.1920 wechselte der 1918 entstandene Freistaat Coburg offiziell zum Freistaat Bayern und liegt seither im Regierungsbezirk Oberfranken. Die Verwaltung blieb allerdings bei der Reichsbahndirektion Erfurt. Mit Ende des zweiten Weltkriegs kamen die auf bayerischen Gebiet liegenden Strecken dann schliesslich zur Bundesbahndirektion Nürnberg.

Das erste Empfangsgebäude von 1858 war bald den Anforderungen nicht mehr gerecht und sollte einem Neubau weichen. So wurde es zwischen 1911 und 1914 komplett abgetragen und die Gleisanlagen erhöht um Platz für eine Unterführung zu schaffen. Bedingt durch den ersten Weltkrieg kamen die Bauarbeiten dann zum Erliegen. So dauerte es noch bis 1923 bis das heute zu sehende Stationsgebäude fertig war. Der Südflügel, der sogenannte Fürstenbahnhof war zu dieser Zeit allerdings schon seiner eigentlichen Funktion beraubt. Carl Eduard, der letzte Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha hatte schon am 11.11.1918 abgedankt. Die Bahnanlagen auf der Westseite wurden mit dem Bau der Stadtautobahn Ende der 1970er Jahre reduziert. Dabei verschwanden neben Abstellgleisen auch ein nur noch in Resten erhaltener Bahnsteig am Gleis 6. Das südliche Stellwerk wurde dabei ebenso abgerissen und durch einen Neubau ersetzt.

Von den einstmal drei Nebenbahnen die in Coburg ihren betrieblichen Ausgangspunkt hatten ist nur die Strecke nach Bad Rodach erhalten geblieben. Der Personenverkehr nach Fürth am Berg (über Ebersdorf) wurde 1975 eingestellt, der nach Rossach (über Creidlitz) folgte 1984. Eine weitere Besonderheit ist die Dualität der Streckennummern 5120 und 6311. Die erstere entstand noch während der Zeit der deutschen Teilung, die zweite stellt den Zustand davor und danach dar. Die Kilometrierung wurde unverändert übernommen.

Chronik der zuführenden Bahnstrecken:

  • 01.11.1858 Eisenach-Coburg (Eröffnung als Teil der Werrabahn Eisenach-Lichtenfels)
  • 01.11.1858 Coburg-Sonneberg (Eröffnung als Teil der Strecke Coburg-Lauscha)
  • 01.01.1859 Coburg-Lichtenfels (Eröffnung als Teil der Werrabahn Eisenach-Lichtenfels)
  • 27.06.1892 Coburg-Bad Rodach (Eröffnung)
  • 08.04.1945 Eisenbach-Coburg (Unterbrechung der Werrabahn in Eisfeld durch Brückensprengung)
  • 01.07.1945 Coburg-Sonneberg (Einstellung des Personenverkehrs nach der Besatzung Thüringens durch die Sowjetunion)
  • 01.09.1947 Coburg-Sonneberg (Wiederaufnahme des Güterverkehrs zwischen Neustadt und Sonneberg)
  • 30.09.1951 Coburg-Sonneberg (Einstellung des Güterverkehrs zwischen Neustadt und Sonneberg)
  • 01.07.1976 Eisenach-Coburg (Einstellung des Güterverkehrs der Werrabahn zwischen Coburg und Tiefenlauter)
  • 28.09.1991 Coburg-Sonneberg (Wiederaufnahme des Betriebs)

Externe Links:


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(Aufnahmedatum: 07.06.2014)




Bahnbetriebswerk Coburg

Grunddaten:

Errichtet: 1911
Indienststellung: 1921
Außerdienststellung: 31.05.1970
Koordinaten: N 50°16'13.42", E 10°57'24.61"

Externe Links



Nach Ende der Nutzung diente es noch einige Jahre als Busdepot der Bahntochter OVF. Seitdem steht das alte Betriebswerk endgültig leer und ist dem Verfall preisgegeben. Nur das denkmalgeschützte Tonnendach des 16-ständigen Ringlokschuppens hatte es bisher vor dem endgültigen Abriss bewahrt.


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(Aufnahmedatum: 23.01.2011)

Leider wurde im Dezember 2011 im Auftrag der DB das Tonnendach komplett entfernt und ein Teil des Lokschuppens dem Erdboden gleichgemacht. Die Zukunft bleibt ungewiss. Aber so wie es aussieht wird es wohl abgerissen. Die Baustelle wurde mit Zäunen abgesichert, ebenso die noch immer bestehende Drehscheibe. So verschwindet ein weiterer Teil der Bahngeschichte im Coburger Land.


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(Aufnahmedatum: 07.06.2014)



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