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Kursbuchstrecke 1944/1968: 417g
Kursbuchstrecke 1989: 814
Streckennummer: 5242
Streckenlänge (km): 19,49
Spurweite (mm): 1435
tra_io.png 5240 von Schweinfurt Hbf
abzw_ii.png -0,39 Streckenbeginn
bf_ii.png 0,00 Bad Neustadt (Saale)
abzw_liiu.png 5240 nach Meiningen
abzw_raiu.png 0,1 Alte Trassierung (bis 1931)
abzw_liiu.png 0,67 BSH Bad Neustadt (Saale) 1 (Anst)
abzw_liau.png 0,75 BSH Bad Neustadt (Saale) 2 (Anst)
abzw_raao.png 1,6 Alte Trassierung (bis 1931)
hp_aa.png 1,7 Brendlorenzen
hp_aa.png 4,8 Schweinhof
hp_aa.png 7,6 Kollertshof
hp_aa.png 10,7 Schönau (Brend)
hp_aa.png 13,1 Wegfurt
hp_aa.png 17,5 Unterweißenbrunn
bf_aa.png 18,9 Bischofsheim (Rhön)
tre_au.png 19,10 Streckenende

Bahnstrecke Bad Neustadt (Saale) - Bischofsheim (Rhön) (Böschamer Böhle)

Die im bayerischen Lokalbahngesetz vorgeschriebene günstige Bauweise einer Nebenbahn wurde bei der Planung sehr streng befolgt. Zu Anfang gab es sogar Pläne für eine schmalspurige Ausführung. Doch nach Abwägung der Mehrkosten und der Vorteile der Normalspur entschied man sich für letztere Variante. Allerdings wurden die Schienen, wie auch bei der Sekundärbahn von Erlangen nach Gräfenberg, in großen Teilen an oder in die Straße verlegt. Lediglich 9,01 km hatten einen eigenen Bahnkörper. Aber nur so konnte der Endbahnhof in Bischofsheim direkt an den Ort gelegt werden. Die bisherigen Planungen nach Maßstäben der Haupt- und Vicinalbahnen hätten eine Lage 3 Kilometer vom Ort entfernt erfordert um eine eventuelle Weiterführung nach Fulda oder Brückenau zu ermöglichen.

Die Führung im Straßenplanum sollte sich allerdings bald als Nachteil erweisen. Zahlreiche Unfälle gaben der Bahn den Beinamen "Unglücksbahn". So wurden 1911 zwischen Unterweißenbrunn und Bischofsheim (km 13,469 bis 13,631), 1912 zwischen Schweinhof und Kollertshof (km 7,310 bis 7,649) und zwischen Kollertshof und Schöhnau (Brend) (km 10,096 bis 10,437) Neutrassierungen durchgeführt. Zuletzt folgte 1931 die unübersichtliche Ausfahrt des Bahnhofs Bad Neustadt wobei das alte Gleis danach noch als Anschluss zur Firma Siemens und dem Lagerhaus der BayWa diente. Bis zuletzt erhalten hat sich die enge Ortsdurchfahrt von Wegfurt in der nur eine Leitplanke zwischen Straße und Schiene bestand."

Die auch Brendtalbahn oder im Volksmund auch "Böschamer Böhle"genannte Strecke war zum Schluss die unrentabelste im Freistaat Bayern. Die Anzahl der Fahrgäste war bereits stark gesunken. Der Transport von Basaltschotter aus Bischofsheim endete 1985. Im selben Jahr wurden auch die wenigen noch verbliebenen Güterwagen den Personenzügen angehängt. Es folgte im Sommer 1988 die Auflösung der Tarifpunkte entlang der Strecke. So fiel der Bundesbahn die letzte Entscheidung auch nicht schwer. Am Tag der Betriebseinstellung fuhren noch zwei Sonderzugpaare nach Bischofsheim. Die Gleise wurden schliesslich bis 1991 abgebaut. Heute verläuft auf einem Großteil des alten Planums ein asphaltierter Radweg.

21.04.1884 Aufnahme der Strecke in Lokalbahngesetz
21.09.1885 Erste Probefahrt
15.10.1885 Aufnahme des Planbetriebs
27.11.1931 Eröffnung der Neutrassierung im Stadtgebiet Neustadt
30.07.1985 Einstellung der Schotterverladung in Bischofsheim
26.03.1986 Vereinbarung zur Einstellung des Personenverkehrs
26.05.1989 Fahrt des letzten Personenzuges
27.05.1989 Einstellung Gesamtbetrieb der Strecke

Weiterführende Literatur:

  • Andreas Kuhfahl, Nebenbahnen in Unterfranken, Eisenbahn-Fachbuchverlag, 1. Auflage 2003
  • Wolfgang Bleiweis/Ekkehard Martin, Fränkische Nebenbahnen einst und jetzt - Mittel- und Unterfranken, Bufe-Fachbuch Verlag, 1. Auflage 1987

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