Bahnstrecke Schweinfurt Hbf - Meiningen
Kursbuchstrecke 1944: | 417 |
Kursbuchstrecke 2022: | 815 |
Streckennummer: | 5240 |
Streckenlänge (km): | 77,83 |
Spurweite (mm): | 1435 |
5102 von Bamberg | ||
5231 von Kitzingen | ||
-0,52 | Streckenbeginn, W 33 | |
0,00 | Schweinfurt Hbf | |
5102 nach Rottendorf | ||
Schweinfurt Deutsche Gelatinefabrik (Anst) | ||
Verbindungskurve Schweinfurt (1944-1961) | ||
2,20 | Bergl (Abzw) | |
3,11 | Niederwerrn (Anst) | |
Conn Baracks (Anst) | ||
6,53 | Oberwerrn (PV bis 27.05.78, seit 14.12.2008) | |
10,07 | Poppenhausen | |
13,68 | Ebenhausen (Unterfr) | |
5233 nach Bad Kissingen | ||
18,37 | Rottershausen (seit 10.12.2006) | |
19,34 | Rottershausen (PV bis 27.05.1978) | |
21,5 | Rannungen (Abzw) | |
nach Stadtlauringen | ||
21,67 | Rannungen Muna (Anst) | |
25,29 | Thalkirche (Hilfsbk) | |
28,90 | Münnerstadt | |
31,66 | Burglauer | |
34,28 | Niederlauer (Anst) (PV bis 27.05.1978) | |
38,76 | Bad Neustadt (Saale) | |
5242 nach Bischofsheim (Rhön) | ||
5241 nach Bad Königshofen (Grabfeld) | ||
42,57 | Heustreu Bahnhof (Tp) (PV bis 27.05.1978) | |
46,06 | Unsleben (Anst) (PV bis 27.05.1978) | |
49,09 | Oberstreu (Anst) (PV bis 27.05.1978) | |
52,06 | Mellrichstadt Bahnhof | |
5243 nach Fladungen | ||
57,10 | Mühlfeld (ab 1896, bis 1971) | |
57,68 | Landesgrenze Bayern/Thüringen | |
nach Römhild | ||
63,17 | Rentwertshausen | |
65,03 | Bibra (ab 1973/74) | |
67,71 | Wölfershausen (ab 1973/74) | |
70,52 | Ritschenhausen (seit 1884 Bf) | |
6298 von Neudietendorf | ||
6311 nach Lichtenfels | ||
77,84 | Meiningen | |
6311 von Eisenach |
Ein im November 1855 in Schweinfurt gegründetes Eisenbahnkomitee hatte in Zusammenarbeit mit der kurhessischen Friedrich-Wilhelms-Nordbahn-Gesellschaft das Ziel eine Verbindung von Schweinfurt über Kissingen, Neustadt/Saale, Bischofsheim v.d. Rhön nach Fulda und Bebra zu schaffen. Dieses auch als Rhönbahn bezeichnete Projekt sollte jedoch schon 1860 mit den kurhessischen Präferenzen zum Bau einer Querverbindung von Schlüchtern nach Gemünden konkurrieren. Auch die großherzoglich-sächsische Regierung zu Meiningen zeigte ihrerseits nun Interesse an einer Verbindung zur Ludwigs-West-Bahn.
Dadurch rückte die Verbindung von Schweinfurt nach Kissingen in den vordringlichen Bedarf. Mit dem am 20.03.1861 präsentierten Gutachten wurde das Rhönbahnprojekt nun zu Gunsten einer Linie von Schweinfurt zum "Weltbad Kissingen" aufgegeben. Eine erneute Eingabe des Herzogtums Sachsen-Meiningen stieß beim Schweinfurter Stadtrat auf Gehör, die nun ihrerseits auf die Notwendigkeit einer fränkisch-thüringischen Zweigbahn plädierten. So gab es anschliessend viele Diskussionen ob der Bahnbau nun privat als Zweigbahn oder als staatliche Hauptbahn gebaut werden solle. Die bayerische Staatsregierung sah dennoch weiterhin keinen vorrangigen Bedarf für eine Durchbindung nach Meinigen und wollte erst einmal das innerbayerische Netz ausbauen. Ausschlaggebend für den Bau war dann schliesslich der Deutsche Krieg von 1866. Den notwendigen Impuls gab König Ludwig II. persönlich da sich die meisten preußisch-bayerischen Auseinandersetzungen im nördlichen Unterfranken abspielten. Eine schnelle Eisenbahnverbindung wäre daher aus militärischer Sicht von Bedeutung. Aufgrund der geographischen Gegebenheiten an der Wasserscheide zwischen Saale und Wern und der damit verbundenen Steigungen entschied man sich statt einer Fortführung über Kissingen zu einem Abzweig nahe Oerlenbach welcher mit der Station Ebenhausen realisiert wurde.
Nachdem die Strecke in ihren Glanzzeiten ein beachtliches Angebot von Schnellzügen aufzuweisen hatte, kam es mit Ende des Zweiten Weltkrieges zu einem jähen Erliegen des Verkehrs an der innerdeutschen Grenze zwischen Rentwertshausen und Mühlfeld. Zu Anfang wurde auf westdeutscher Seite nur noch bis Mellrichstadt gefahren, wobei auch ein Schnellzug nach München dabei war. Erst 1947 wurde auch Mühlfeld wieder bedient was aber nur bis 1966 währen sollte. Aufgrund des deutlich verringerten Verkehrs wurde das zweite Gleis zwischen 1947 und 1950 abgebaut. Mit der Deutschen Einheit erfolgte bis August 1991 dann ziemlich schnell der Lückenschluss wodurch die Strecke am 28.09.1991 feierlich wiedereröffnet werden konnte.
Streckenchronik:
21.03.1868 | Staatsvertrag zwischen Bayern und Sachsen-Meiningen |
09.10.1871 | Schweinfurt Hbf - Ebenhausen (Unterfr) (Eröffnung) |
15.12.1874 | Ebenhausen (Unterfr) - Meiningen (Eröffnung) |
16.07.1945 | Mellrichstadt - Meiningen (Einstellung Gesamtverkehr) |
23.10.1945 | Mellrichstadt - Mühlfeld (Wiederaufnahme) |
22.05.1966 | Mellrichstadt - Mühlfeld (Einstellung Gesamtverkehr) |
28.09.1991 | Mellrichstadt - Rentwertshausen (Lückenschluss) |
Detaillierte Streckenchronik anzeigen
Weiterführende Literatur:
- Hans-Peter Schäfer, Die Entstehung des mainfränkischen Eisenbahn-Netzes Teil 1, Böhler-Verlag Würzburg, 1. Auflage 1979
- Hans-Peter Schäfer, Die Anfänge der fränkischen Eisenbahn, Stürtz Verlag Würzburg, 1. Auflage 1985
- Thomas Mäuser / Hans-J. Knopp, Festschrift zur Wiedereröffnung der Strecke Schweinfurt-Meiningen, Eisenbahn Journal Special 5/91
- Georg Thielmann / Markus Schmidt, Von Erfurt nach Schweinfurt, EK-Reihe Regionale Verkehrsgeschichte Band 27, EK-Verlag 1999
Externe Links:
- Bahnstrecke Schweinfurt-Meiningen - Wikipedia
- Kilometrierung der Strecke - www.klauserbeck.de
- Kursbuch 1944, 417 Teil 1
- Kursbuch 1944, 417 Teil 2
- Kursbuch 1944, 417 Teil 3
Verwandte Themen:
- Strecke 5102 Bamberg - Rottendorf
- Strecke 5231 Kitzingen - Schweinfurt Hbf
- Strecke 5241 Bad Neustadt (Saale) - Bad Königshofen i Grabfeld
- Strecke 5242 Bad Neustadt (Saale) - Bischofsheim (Rhön)
- Strecke 6311 Eisenach - Lichtenfels
Downloads:
Kunstbauwerke und Bahnübergänge:
Verbindungskurve Schweinfurt
Aufgrund der schweren Zerstörungen der Gleisanlagen im Bahnhof Schweinfurt Hbf wurde 1944 für Güter- und Militärzüge eine Umgehung zwischen der Meininger und Würzburger Strecke errichtet die 1961 aufgrund Mangels an Bedarf wieder zurückgebaut wurde. Mangels Information über die Kilometrierung erfolgt die Begehung vom ehemaligen Abzweig Bergl Richtung Abzweig Oberndorf.
Historische Aufnahmen einer Tour der DFS durch die Rhön
Während einer Tour der DFS durch die Rhön am 03.10.1987 entstanden diese inzwischen schon historischen Aufnahmen von Bernd Kittler. Dabei ist der derzeit in Aufbereitung befindliche VT135 069 in Ebenhausen, am Rotterhäuser Tunnel, dem Vorsignal von Münnerstadt und an der ehemaligen innerdeutschen Grenze am Streckenende bei Mühlfeld zu sehen. Vielen Dank für die Überlassung!