Bahnstrecke Pressig-Rothenkirchen - Tettau (Tettaubahn)
Kursbuchstrecke 1944: | 414y |
Streckennummer: | 5014 |
Streckenlänge (km): | 16,85 |
Spurweite (mm): | 1435 |
5010 nach Ludwigstadt | ||
-0,55 | W54 | |
0,00 | Pressig-Rothenkirchen | |
5010 von Hochstadt-Marktzeuln | ||
1,38 | Welitsch (bis 1922) | |
2,95 | Heinersdorf (b Rothenkirchen) | |
8,39 | Räppoldsburg (Lst) (bis 1924, ab 1933) | |
9,48 | Schauberg | |
13,98 | Sattelgrund (Lst) | |
15,75 | Alexanderhütte | |
16,85 | Tettau |
Die Tettaubahn genannte Nebenbahn nahm ihren Anfang am Bahnhof Pressig-Rothenkirchen am Fuße der Frankenwaldrampe. Als Besonderheit führte sie mehrere Male sowohl über bayerisches als auch (heute) thüringisches Gebiet und erforderte daher einen entsprechenden Staatsvertrag. So wurde im Streckenverlauf nicht weniger als 14 mal die Landesgrenze überquert. Dabei liefen 8,707 km über Bayerisches und 8,145 km über Meininger Gebiet.
Während des 2. Weltkriegs wurde der Betrieb 1945 wegen Kriegschäden eingestellt und konnte dann 1946 wieder für den Güterverkehr und 1947 für einen Transitpersonenverkehr mit sogenannten Korridorzügen freigegeben werden. Dies fand jedoch im Mai 1952 ein jähes Ende als die DDR die Strecke auf ihrem Staatsgebiet sperrte. Als Begründung wurde mögliche Entgleisungsgefahr angeführt. Die Gleise wurden kurz danach im Oktober abgebaut während sie auf der bundesdeutschen Seite liegen blieben. Im Volksmund spricht man daher auch vom "erwürgten Mockerl".
Um den Güterverkehr im abgelegenen "Tettauer Winkel" nicht ganz zum Erliegen zu bringen wurde kurzerhand auf Straßenrollerverkehr zwischen Steinbach am Wald und Alexanderhütte umgestellt. Im Inselbetrieb erledigte daraufhin eine eigens in Tettau stationierte Köf die Bedienung der Anschlüsse in Tettau und Alexanderhütte. Im Jahr 1983 erfolgte dann schliesslich die Stillegung des Abschnitts Alexanderhütte-Tettau und 1993 der Gesamtstrecke. Zuvor war der Betrieb lediglich "vorübergehend" eingestellt. Die Straßenrollerverkehre gingen nun direkt zu den einzelnen Betrieben und wurden in der Zeit von 1987 bis 1996 durch die private Spedition Söllner weitergeführt.
Streckenchronik:
10.03.1900 | Genehmigung zum Bau der Lokalbahn |
09.07.1901 | Abschluss Staatsvertrag zwischen Bayern und Sachsen-Meiningen |
23.06.1903 | Eröffnung |
03.07.1945 | Einstellung Gesamtbetrieb durch Kriegsschäden |
16.10.1946 | Wiederaufnahme Güterverkehr |
14.04.1947 | Wiederaufnahme Personenverkehr mit Korridorzügen |
28.05.1952 | Einstellung Gesamtverkehr nach Streckensperrung durch die DDR |
01.06.1952 | Steinbach am Wald - Alexanderhütte (Aufnahme Straßenrollerbetrieb) |
xx.09.1970 | Sattelgrund - Alexanderhütte (Sperrung nach Unfall) |
27.12.1983 | Alexanderhütte - Tettau (letzte Rangierfahrt) |
01.04.1987 | Übergabe Straßenrollerbetrieb an private Spedition Söllner |
13.12.1993 | Pressig-Rothenkirchen - Alexanderhütte (Stillegung) |
31.05.1996 | Einstellung Straßenrollerbetrieb |
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Weiterführende Literatur:
- Bernd Schmitt/Gerald Hoch, Nebenbahnen in Oberfranken, Verlag Michael Resch, 1. Auflage 1999
- Siegfried Bufe, Eisenbahn im Oberfranken, Bufe-Fachbuch-Verlag, 1. Auflage 1982
- Wolfgang Beyer, Eisenbahn im Sonneberger Land, Verlag Michael Resch, 1. Auflage 1997
- Ulrich Rockelmann/Thomas Neumann, Die Frankenwaldbahn, EK-Verlag, 1. Auflage 1997
Externe Links:
- Bahnstrecke Pressig-Rothenkirchen-Tettau - Wikipedia
- Frankenwaldbahn - Private Homepage
- Saalfelder Lokschuppen - Private Homepage
- Kilometrierung auf www.rbd-erfurt.de
- Kursbuch 1944, 414n-z