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Kursbuchstrecke 1944: 422a
Kursbuchstrecke 2014: 858
Streckennummer: 5027
Streckenlänge (km): 25,19
Spurweite (mm): 1435
tra_io.png von Cheb
tre_it.png 29,59 Staatsgrenze CZ/D
abzw_riio.png 5033 nach Selb Stadt
bf_ii.png 34,82 Selb-Plößberg
hp_ii.png 37,11 Schönwald (Oberfr)
abzw_raiu.png Porzellanfabrik Schönwald (Anst)
abzw_laio.png 46,1 Rehau AG Rehau (Anst)
abzw_laiu.png 46,2 Zeh Scherzer Rehau (Anst)
bf_ii.png 46,26 Rehau
abzw_laiu.png 46,5 Stadt Rehau (Anst)
hp_ii.png 49,86 Wurlitz
abzw_laiu.png Steinbruch Heß Wurlitz (Anst)
abzw_laio.png 54,3 Dachser Oberkotzau (Anst)
abzw_riio.png 5050 von Weiden (Oberpf)
abzw_riio.png 5100 von Bamberg
bf_ii.png 54,54 Oberkotzau
abzw_ii.png 54,78 Streckenende, W 445
tra_iu.png 5100 nach Hof Hbf

Bahnstrecke Selb-Plößberg (DB-Grenze) - Oberkotzau

Erbaut wurde die Strecke ursprünglich als Pachtbahn der Stadt Hof unter der Regie des Unternehmers Theodor von Cramer-Klett. Ziel sollte es sein die westböhmischen Kohlegruben besser zu erschliessen um die Industrie im Hofer Grenzland kostengünstiger mit dem begehrten Brennstoff beliefern zu können. Durch den grenzüberschreitenden Verkehr war zwischen dem Königreich Bayern und dem Kaiserreich Österreich eigens ein Staatsvertrag notwendig. Der Betrieb wurde schliesslich von der Bayerischen Staatsbahn übernommen. Ihre ursprüngliche Funktion als Hauptbahn ist an der zweigleisigen Vorbereitung der Brückenbauwerke noch deutlich zu erkennen. Allerdings ging mit Inbetriebnahme des Abschnitts von Holenbrunn nach Oberkotzau der Strecke Regensburg-Hof im Jahre 1878 der Fernverkehr deutlich zurück. So blieb die Strecke lediglich eingleisig und wurde auch nie elektrifiziert.

Nach Ende des zweiten Weltkriegs schloss sich der eiserne Vorhang zwischen Ost und West und der durch Kriegsschäden auf der Strecke eingestellte Personenverkehr kam auf dem Abschnitt zwischen Aš und Selb-Plößberg vollständig zum Erliegen. Nur der Güterverkehr wurde wieder aufgenommen um die Porzellanindustrie mit notwendigen Rohstoffen aus Böhmen zu versorgen. In den 1970er Jahren kam es aufgrund der geringer werdenden Bedeutung der Abschnitts von Selb-Plößberg bis zur Grenze zur Herabstufung als Nebenbahn. Schliesslich folgte der Abschnitt von Rehau nach Selb-Plößberg. Zuletzt wurde der Fahrdienstleiter in Selb 1996 abgezogen und der Abschnitt Richtung Grenze stillgelegt. Im Jahr 2009 verlor die Strecke auf bayerischer Seite endgültig ihre Einstufung als Hauptbahn. Lediglich in Tschechien wird sie derzeit noch als "celostátní draha" geführt.

Durch den Neubau der Ortsumgehung Erkersreuth war die Strecke unterbrochen. Auf einen Neubau einer Brücke wie bei der Strecke Richtung Selb Stadt wurde dabei verzichtet. Seit einiger Zeit rührten sich immer wieder Stimmen die eine Wiederaufnahme des Betriebs auf dem stillgelegten Abschnitt fordern. Die Fahrgastprognosen waren mit 1200 Fahrgästen pro Tag über den Erwartungen. Schliesslich kam 2011 mit einem Bürgerentscheid der Stadt Selb die erlösende Zustimmung für eine Reaktivierung. Der Baufortschritt hing allerdings von Klagen zweier Anlieger der Ortslage Erkersreuth ab.

Seit 02.12.2015 ist die Strecke nun auch offiziell wiedereröffnet. Zum Fahrplanwechsel am 13.12.2015 findet neben einer Bedienung im Stundentakt auch wieder regulärer Reiseverkehr zwischen Hof und Cheb statt.

Streckenchronik:

01.11.1865 Cheb - Oberkotzau (Eröffnung)
1945 Aš - Selb-Plößberg (Einstellung Personenverkehr)
197x Aš - Selb-Plößberg (Herabstufung zur Nebenbahn)
28.05.1995 Aš - Selb-Plößberg (Einstellung Güterverkehr)
199x Selb-Plößberg - Rehau (Herabstufung zur Nebenbahn)
01.06.1996 Selb-Plößberg - Oberkotzau (Einstellung Güterverkehr)
29.09.1996 Aš - Selb-Plößberg (Stillegung Gesamtverkehr)
2009 Rehau - Oberkotzau (Herabstufung zur Nebenbahn)
02.12.2015 Aš - Selb-Plößberg (Reaktivierung und Hochstufung zur Hauptbahn)
13.12.2015 Aš - Selb-Plößberg (Wiederaufnahme des Personenverkehrs)

Weiterführende Literatur:

  • Bernd Schmitt/Gerald Hoch, Nebenbahnen in Oberfranken, Verlag Michael Resch Coburg, 1999
  • Siegfried Bufe, Eisenbahn in Oberfranken, Bufe-Fachbuchverlag München, 1982
  • Dieter Hempel/Harald Enes/Patrick Mindel, Das Fichtelgebirge und die Eisenbahn Teil 1, 1999

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