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Kursbuchstrecke 1944: 411d
Kursbuchstrecke 1985: 885
Streckennummer: 5331
Streckenlänge (km): 54,44
Spurweite (mm): 1435
tra_io.png 5300 von Augsburg Hbf
bf_ii.png 0,00 Nördlingen
abzw_riiu.png 4710 von Aalen (- Stg.-Bad Cannstatt)
abzw_laiu.png 5332 nach Wemding
abzw_liiu.png 5330 nach Pleinfeld
tre_it.png 0,31 Nördlingen DB-Grenze
hp_mi.png 4,07 Wallerstein
hp_mi.png 8,93 Marktoffingen
hp_ai.png 12,27 Bühlingen (1912 bis 31.05.1985)
bf_mi.png 14,61 Fremdingen
hp_ai.png 18,31 Rühlingsstetten (1901 bis 31.05.1975)
bf_mi.png 23,01 Wilburgstetten
abzw_liiu.png 24,15 Dinkelsbühl Rettenmeier (Anst)
hp_ai.png 26,6 Knittelsbach (01.05.1912 bis 31.05.1975)
bf_mi.png 30,90 Dinkelsbühl
hp_ai.png 34,7 Lehengütingen (01.05.1912 bis 31.05.1975)
hp_mi.png 36,75 Schopfloch (Mittelfr)
bf_mi.png 43,02 Feuchtwangen
abzw_liiu.png 47,71 Dorfgütingen Deichmann (Anst)
hp_ai.png 47,83 Dorfgütingen (bis 31.05.1985)
hp_ai.png 50,73 Vehlberg (01.05.1912 bis 31.05.1985)
tre_it.png 53,77 Dombühl DB-Grenze
abzw_liio.png 5902 von Nürnberg
bf_ii.png 54,12 Dombühl
abzw_laiu.png 5251 von Steinach (b. Rothenburg o.d.T.)
abzw_ii.png 54,44 Streckenende, W 733
tra_iu.png 5902 nach Schnelldorf

Bahnstrecke Nördlingen - Dombühl (Romantische Schiene, Reichsstädtebahn)

Ihren Anfang nahm die Strecke von der zwischen Donauwörth und Oettingen bereits 1849 eröffneten Ludwigs-Süd-Nord-Bahn. In mehreren Abschnitten gelang zwischen 1876 und 1881 eine Durchbindung an die Hauptbahn Nürnberg-Crailsheim. Über den Status einer Nebenbahn kam sie allerdings nie hinaus. Ihren Beinamen "Reichsstädtebahn" erhielt die Strecke durch die zwischen 1953 und 1971 verkehrenden Expresszüge von Nördlingen über Dinkelsbühl und Dombühl nach Rothenburg ob der Tauber. Der geschützte Begriff "Romantische Schiene" wurde erst später durch die bis 2016 auf dieser Strecke verkehrenden Museumszüge des Bayerischen Eisenbahnmuseums geprägt und ist eine Anlehnung an die parallel verlaufende Romantische Straße. Ebenfalls geläufig ist die Bezeichnung Hesselbergbahn, die aber eher bei der Strecke Nördlingen-Wassertrüdingen Verwendung findet.

Bekannt war die Strecke für die bis zur Einstellung des Personenverkehrs im Einsatz befindlichen Bayerischen Flügelsignale. Ab 1988 bis 2016 fuhren Museumszüge des Bayerischen Eisenbahnmuseums auf der Strecke. Der Güterverkehr zum Anschluss Rettenmeier in Wilburgstetten wurde noch bis 1998 bzw. 2002 durch die Deutsche Bahn durchgeführt. Der aus Anliegergemeinden bestehende neu gegründete Zweckverband Romantische Schiene übernahm 1999 den Abschnitt Nördlingen-Wilburgstetten. Die restliche Strecke Wilburgstetten-Dombühl wurde 2006 an die Bayernbahn GmbH verpachtet. Zu dieser Zeit erfolgte aufgrund der Erweiterung des Geländes des Holzwerkes Rettenmeier eine Neutrassierung der Strecke auf einer Länge von 1,6 Kilometern die am 08.12.2006 in Betrieb genommen werden konnte. Nach einer gescheiterten Auschreibung zur Übernahme der Gesamtstrecke durch ein anderes EIU musste die Strecke am 25.01.2019 technisch gesperrt werden. Am 06.08.2019 erfolgte die Gründung der Mittelfränkischen Eisenbahnbetriebs GmbH (MEBG). Schliesslich konnte am 02.05.2020 der Güterverkehr zum Anschluss Rettenmeier wieder aufgenommen werden.

Nach einer Machbarkeitsstudie vom März 2013 ist eine Reaktivierung des Personenverkehrs nach den 1000er-Kriterium der BEG zwischen Dombühl und Dinkelsbühl denkbar. Hierbei wären die Halte Dinkelsbühl, Feuchtwangen und Schopfloch enthalten. Neuere Berechnungen würden sogar noch Wilburgstetten mit einbeziehen. Vehlberg, Dorfgütingen und der schon 1975 aufgelassene Halt Lehengütigen waren aufgrund der abgelegenen Lage nicht Teil dieser Betrachtung. Im Rahmen eines Spitzengesprächs mit dem Bundesverkehrsministerium am 27.01.2020 konnte eine Finanzierung bis zu 90 % aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz vereinbart werden. Ziel ist weiterhin eine Reaktivierung auf der gesamten Länge.

Bitte beachten, dass die genannten Kilometerangaben dem Stand vor der Umverlegung der Trasse beim Anschluss Rettenmeier im Jahr 2006 entsprechen. Die Fehlkilometrierung wurde aufgrund fehlender Angaben nicht berücksichtigt.

Streckenchronik:

29.04.1869 Nördlingen - Dinkelsbühl (Genehmigung zum Bau einer Sekundärbahn)
27.07.1874 Feuchtwangen - Dombühl (Aufnahme in Vizinalbahngesetz)
15.04.1876 Feuchtwangen - Dombühl (Eröffnung)
02.07.1876 Nördlingen - Dinkelsbühl (Eröffnung)
01.02.1880 Dinkelsbühl - Feuchtwangen (Genehmigung zum Bau einer Sekundärbahn)
01.06.1881 Dinkelsbühl - Feuchtwangen (Eröffnung)
01.06.1985 Nördlingen - Dombühl (Einstellung Personenverkehr)
03.09.1988 Nördlingen - Dombühl (Aufnahme Museumsbetrieb)
27.05.1998 Nördlingen - Dinkelsbühl Rettenmeier (Einstellung Güterverkehr)
15.12.2002 Dinkelsbühl Rettenmeier - Dombühl (Einstellung Güterverkehr)
08.12.2006 Neutrassierung bei Dinkelsbühl Rettenmeier (Inbetriebnahme)
23.10.2016 Nördlingen - Feuchtwangen (Einstellung Museumsbetrieb)
15.03.2018 Dinkelsbühl - Feuchtwangen (Streckensperrung)
25.01.2019 Nördlingen - Dombühl (Streckensperrung)
02.05.2020 Nördlingen - Dinkelsbühl Rettenmeier (Wiederaufnahme Güterverkehr)

Detaillierte Streckenchronik anzeigen

Weiterführende Literatur:

  • Walther Zeitler/Helge Hufschläger, Die Eisenbahn in Schwaben - 1840 bis heute, Motorbuch Verlag Stuttgart, 1. Auflage 1980
  • Siegfried Bufe, Eisenbahn in Schwaben, Bufe-Fachbuch-Verlag, 1. Auflage 1990

Externe Links:

Pressespiegel:

Verwandte Themen:

Downloads:

Abschnitt Nördlingen - Dinkelsbühl:

Abschnitt Dinkelsbühl - Dombühl:

(Aufnahmedatum: 23.02.2014, 12.08.2018, 26.08.2018, 18.01.2020)

Fahrt mit 50 0072 nach Feuchtwangen:

Anlässlich des Dampflokfests zum 45. Jubiläum des Bayerischen Eisenbahnmuseums konnte ich 2014 selbst eine Fahrt mit der 50 0072 nach Feuchtwangen genießen. Leider meine einzige Fahrt auf der Strecke. Es bleibt zu hoffen, dass nach dem Umbau des Nördlinger Bahnhofs bald wieder Dampfzüge auf der Romantischen Schiene fahren können.

(Aufnahmedatum: 24.08.2014)