Bahnstrecke Nürnberg Hbf - Irrenlohe ( - Schwandorf) (linke Pegnitzstrecke)
Gebaut wurde die Strecke ursprünglich von der Königlich privilegierten Aktiengesellschaft der bayerischen Ostbahnen als Verbindung von Nürnberg über Amberg, Irrenlohe und Schwandorf nach Regensburg. Wurde 1859 zuerst eingleisig gebaut, so kam 1868 ein zweites Gleis zwischen Nürnberg und Mögeldorf dazu, 1911 zwischen Neukirchen und Sulzbach, 1912 zwischen Mögeldorf und Neukirchen und Sulzbach bis Amberg.
Noch während des zweiten Weltkriegs wurde aufgrund Mangels an Schienenmaterial für die Ostfront das zweite Gleis zwischen Nürnberg-Laufamholz und Hersbruck 1943 demontiert. Erst 1983 mit dem Bau der S-Bahn wurde es wieder neu verlegt und die Elektrifizierung bis Lauf (links Pegnitz) durchgeführt. Von Lauf bis Hartmannshof ist die Strecke seit 2010 ebenfalls wieder durchgehend zweigleisig und elektrifiziert. Die Signaltechnik zwischen Sulzbach-Rosenberg und Irrenlohe ist nachwievor mechanisch. Im Bereich zwischen Amberg und Irrenlohe ist die Strecke aufgrund des geringen Verkehrs in diesem Abschnitt bis zum heutigen Tag eingleisig. 1938/39 begann man zwar ein zweites Gleis zu legen, was aber ebenfalls 1943 wieder demontiert wurde.
Im Personenverkehr waren auf der S-Bahn S1 nach Hartmannshof bis Mai 2020 vorrangig "Bombardier E-Talent 2" Baureihe 442 im Einsatz. Zwischenzeitlich wurden sie durch "Alstom Coradia Continental" Baureihe 1440 ersetzt. Erst ab Pommelsbrunn, nach der Überleitung von der rechten Pegnitzstrecke, kommen Diesel-Triebzüge der Baureihe 612 dazu. Im Güterverkehr sind hier vielfach Ganzzüge mit "Ludmillas" der DR-Baureihe 132 zu bewundern.
Ein dunkles Kapitel der Geschichte ist das Doggerwerk bei Happurg, einer nie fertig gestellten unterirdischen Produktionsstätte für Flugzeugmotoren. Vom Bahnhof Pommelsbrunn zweigte hierzu von 1944 bis 1945 ein zweispurige Lorenbahn ab. Auch eine schmalspurige Anbindung vom Bahnhof Hersbruck links Pegnitz hat es gegeben. Spuren der Anlagen sind noch rund um Happurg zu finden. Die zum Download angebotene kmz-Datei ist ein Versuch den Verlauf dieser Bahnen zu rekonstruieren. Leider ist mir das aufgrund der mir vorliegenden Quellenangaben nur andeutungsweise gelungen. Vor allem zum schmalspurigen Abschnitt nach Hersbruck habe ich leider nicht viel finden können.
Streckenchronik:
09.05.1859 | Nürnberg-Hersbruck (Aufnahme des Gesamtverkehrs) |
12.12.1859 | Hersbruck-Schwandorf (Aufnahme des Gesamtverkehrs) |
27.09.1987 | Nürnberg - Lauf (links der Pegnitz) (Aufnahme S-Bahnbetrieb) |
15.11.2010 | Lauf (links) - Hersbruck (links) (Wiederinbetriebnahme zweites Gleis) |
12.12.2010 | Lauf (links der Pegnitz) - Hartmannshof (Aufnahme S-Bahnbetrieb) |
09.12.2012 | Einstellung Fernverkehr |
Weiterführende Literatur:
- Walther Zeitler, Eisenbahnen in Niederbayern und der Oberpfalz, Buch & Kunstverlag Oberpfalz, 2. Auflage 1997
- Robert Fritzsch, Eisenbahnen im Pegnitztal, EK-Reihe Regionale Verkehrsgeschichte Band 37, EK Verlag 2003
- Manfred Bräunlein, Die Ostbahnen - Königlich privilegiert und bayerisch, Lorenz Spindler Verlag Nürnberg, 1. Auflage 2000
- Josef Dollhofer, Feuerross und Flügelrad in Ostbayern - Die Ära der Bayerischen Ostbahnen, Verlag Friedrich Pustet, 1. Auflage 2010
Externe Links:
- Bahnstrecke Nürnberg - Schwandorf - Wikipedia
- Nahverkehr Franken
- S-Bahnen im VGN (www.gleistreff.de)
- Geschichte des KZ - www.kz-hersbruck-info.de
- Gedenkstätte KZ Außenlager Flossenbürg - www.happurg.de
- Zur Geschichte und Geologie einer unterirdischen Rüstungsfabrik
- Kursbuch 1944 - KBS 423, 423a
Verwandte Themen:
- Strecke 5060 Neukirchen (b S-R) - Weiden (Oberpf)
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- Strecke 5063 Amberg - Schmidmühlen
- Strecke 5064 Drahthammer - Lauterhofen
- Strecke 5860 Regensburg Hbf - Weiden (Oberpf)
- Strecke 5900 Nürnberg Hbf - Bamberg
- Strecke 5902 Nürnberg Hbf - Schnelldorf (- Crailsheim)
- Strecke 5903 Nürnberg Hbf - Schirnding (- Cheb)
- Strecke 5926 Hersbruck (rechts Pegnitz) - Pommelsbrunn
- Strecke 5970 Nürnberg-Dürrenhof - Feucht
- Galerie S-Bahn Nürnberg